Mi. | 18. Dez. | 18:00 Uhr | OMU (Tickets) |
Der Eintritt ist frei.
Filmgespräch mit Regisseurin Sahar Mossayebi.
Inhalt:
Elham, eine junge geschiedene iranische Frau, sucht nach sich selbst, nachdem sie von ihrem Ehemann fast zu Tode geprügelt wurde. Sie findet Trost und Erlösung im Schwimmen und macht sich bald - ermutigt von ihrem Vater, einen Namen als herausragende Langstreckenschwimmerin. Im Kampf um ihr Ziel zu erreichen: den Guinness-Rekord für das Erreichen der längsten Schwimmstrecke mit gefesselten Händen, muss sie politische, religiöse und persönliche Hindernisse überwinden. Denn die unnachgiebige Leiterin der Frauen-Leichtathletik im Iran, hält es für unmöglich, dass Frauen bei Wettkämpfen schwimmen und sich gleichzeitig so verhalten und kleiden, wie es der Islam verlangt. Aber schließlich findet sie einen Trainer, der bereit ist, ihr trotz der möglichen Folgen zu helfen.
Hintergrund:
Iran-Filmreihe in Kooperation mit Amnesty Bochum und Solmaz Gholami
"Je mehr sie mich bestrafen, je mehr sie mir wegnehmen, desto mehr werde ich kämpfen, bis wir Demokratie und Freiheit erreicht haben." (Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi 2023)
Im Herbst 2022 wurde die iranische Kurdin Jina Mahsa Amini wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Bekleidungsvorschriften von der iranischen Sittenpolizei festgenommen und verstarb kurz darauf im Polizeigewahrsam. An ihrem gewaltsamen Tod entzündeten sich die bislang umfassendsten Proteste gegen das iranische Regime seit dessen Machtantritt im Jahre 1979. Unter der Parole Jin, Jiyan, Azadî - Frau, Leben, Freiheit - protestierten erstmals alle sozialen und ethnischen Bevölkerungsgruppen gemeinsam und ließen eine Revolution in Reichweite erscheinen. Das Regime reagierte mit ungezügelter Brutalität: mit Schüssen auf Demonstranten, willkürlichen Festnahmen, massivem Einsatz von Folter und Vergewaltigung zur Bestrafung und Abschreckung, militärischer Gewalt gegen als Widerstandsnester empfundene kurdische Städte, sowie hunderten Hinrichtungen nach grob unfairen Scheinprozessen gelang dem Regime schließlich die Niederschlagung der Proteste.
Im zweiten Jahr nach dem Tod Jina Mahsa Amini werfen wir mit unserer Filmreihe von April bis Dezember einen detaillierten Blick auf den Iran. Anhand von acht ausgezeichneten Spielfilmen und Dokumentationen sowie in Filmgesprächen möchten wir erkunden, was zu den Protesten geführt hat, wie die Lebensrealität im Iran - insbesondere für Frauen - ist und welche Perspektiven es für die Zukunft des Iran gibt. Mit unserer Filmreihe möchten wir uns außerdem solidarisch mit den vielen mutigen Menschen im Iran wie auch im Exil zeigen, die trotz scharfer Repression noch immer für Menschenrechte und Demokratie kämpfen. Für sie kann öffentliche Aufmerksamkeit ein wirksamer Schutz sein, umso mehr jetzt, wo die Proteste aus den Medien verschwunden sind bzw. von den Angriffen auf Israel überdeckt werden.
Und nichtzuletzt handelt es sich bei den Beiträgen unserer Reihe auch schlicht um qualitativ gute Filme. Filme, die wir selbst schon immer oder nochmals sehen wollten. Filme, die unser Leben mit neuen Perspektiven bereichern. Filme, von denken wir denken, dass sie - ganz unabhängig von politischem Engagement - sehenswert sind.
Daher: Nicht verpassen!
In Kooperation mit dem Endstation Kino Bochum und der iranischen Filmemacherin Solmaz Gholami. Gholami studierte an der Islamischen Azad-Universität in Teheran Theaterwissenschaften, emegrierte 2016 nach Deutschland und promovierte dort unter dem Titel "Frauen Leben Freiheit: audiovisuelle Medien im Kontext sozialer Bewegungen im Iran in Gender Studies - Kultur, Kommunikation, Gesellschaft" an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2022 ist sie an der dortigen Fakultät der Medienwissenschaften auch als Lehrbeauftragte tätig.
Land: | Iran, Katar |
Entstehungsjahr: | 2022 |
Regie: | Sahar Mosayebi |
Darsteller: | Taraneh Alidoosti, Mahtab Keramati, Ayoub Afshar, Arash Aghabeik |
Filmlänge: | 107 |
FSK: | N.N. |
Dokumentar [1667]12
Spiel [6624]13
Kinder [1816]5
OMU [4601]24
OV [2299]24
Filmgespräch [1481]19
[gelaufen]kommend